Hinter dem 8. Türchen habe ich eine schöne Weihnachtsgeschichte versteckt, und zwar
Die Ansprache einer Kerze
Ihr habt mich angezündet und schaut nachdenklich oder besonnen – in mein Licht. Ihr freut Euch ein bisschen dabei. Ich freue mich auch, dass ich brenne – aber wenn ich brenne, werde ich kürzer. Das ist schade, denn ich kann mir schon ausrechnen, wann ich zu Ende bin. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder bleibe ich ganz im Karton, dann muss ich nichts hergeben und ich bin nur für mich da – aber dann weiß ich eigentlich nicht warum. Oder ich gebe Licht und Wärme ab – dann weiß ich wofür ich da bin, dann muss ich aber etwas geben dafür: von mir selbst – mich selbst. Das ist schöner als kalt und sinnlos im Karton zu liegen.
Und genau so ist es bei Euch Menschen. Entweder Ihr bleibt für Euch, dann geht Euch nichts ab. Aber dann wisst Ihr nicht warum; dann seid Ihr wie die Kerze im Karton. Oder Ihr gebt Licht und Wärme, dann habt Ihr einen Sinn, dann seid Ihr nicht vergebens da. Aber dafür müsst ihr etwas geben! Von Euch selber, von Eurer Herzlichkeit, Eure Reue, Euer Lachen, Eure Traurigkeit.
Ihr müsst nicht ängstlich darauf sehen, dass Ihr kürzer werdet. Das ist nur äußerlich – innen werdet Ihr immer heller.
Ich bin nur eine Kerze – das ist nicht viel Licht. Ich allein – das ist nicht viel. Aber Weihnachten - am Baum und mit vielen zusammen – da ist das Licht groß - das ist ganz einfach. Und bei den Menschen verhält es sich genauso. In Eurer Menschenwelt ist es finster genug, nicht nur weil Dezember ist. Es fehlt nicht an Leuten, die berechtigt oder unberechtigt klagen, wie schlecht es allen und ihnen im Besonderen geht. Aber ein einziges Licht, das brennt, ist mehr als alle Dunkelheit. Lasst Euch ein bisschen Mut machen von einer „einzelnen“ kleinen Kerze im Advent.
(Hans Albert Höntges)
Wie schön. Danke.
AntwortenLöschenLg Anett
Eine schöne Geschichte, die zum Innehalten und nachdenken anregt. Mir gefallen solche Erzählungen.
AntwortenLöschenGrüßle marlisa
Oh wie schön.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Diana